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BQN Dialog „Vielfalt verankern: Personal- und Nachwuchsarbeit in Bewegung“

Am 8. September fand der diesjährige BQN Dialog zu „Vielfalt verankern: Personal- und Nachwuchsarbeit in Bewegung“ statt. Diesmal haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht: Die Veranstaltung fand als hybrides Fernsehformat im Studio von ALEX Berlin statt.

Gegenstand des BQN Dialogs war das Policy Paper „FÜR diversitätsorientierte und GEGEN diskriminierende Personalgewinnung und Nachwuchskräftesicherung im Land Berlin“. BQN Berlin erarbeitete das Paper mit einer Vielzahl von Akteur*innen aus der Personalarbeit, Ausbildungsbetrieben und -behörden, Schulen, Gewerkschaften, Migrant*innenselbstorganisationen sowie der Wissenschaft. Entstanden ist ein multiperspektivisches Papier, das die Herausforderungen in der diversitätsgerechten Gestaltung von Personal- und Nachwuchsarbeit beleuchtet, aber auch Lösungsansätze und Forderungen an die Politik formuliert.

Unsere Moderatorin Miriam Camara leitete das Auftaktgespräch live aus dem Studio zwischen Dr. Birgit zur Nieden aus dem Büro der Integrationsbeauftragten, Dr. Sonja Dudek von der Landesantidiskriminierungsstelle und BQN-Geschäftsführer Serdar Yazar mit der Frage ein: „Wie verhält sich das Policy Paper zum PartMigG und LADG“?

Die Speaker*innen betonten den fundierten Charakter des Papers: Die Einblicke in die Praxis und in die Bedarfe der Verwaltung, die das Policy Paper bietet, gestalten sich, gemeinsam mit den formulierten Maßnahmen, als wichtige Werkzeuge zur konkreten Ausgestaltung und Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben.

Zugeschaltet aus unserem Büro am Westhafen gaben Ebru Biber aus der Kepler Schule und Sabine Carras vom ITDZ Einblicke in die Hürden aber auch Erfolge der Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Schulen im diversitätsorientierten Übergang in Ausbildung: Die Präsenz der Betriebe und Behörden in den Schulen sei wichtig und Schüler*innen müsse der Mehrwert der Betriebsbegegnungen stärker nähergebracht werden. Gleichzeitig müsse bei den Betrieben „hinter den Kulissen“ geschaut werden, bspw. bei den Einstellungs- und Auswahlverfahren.

Vertreter*innen der Empowerment- und PoC-Netzwerke der aktuellen Regierungsparteien – Elif Eralp von Links*Kanax, Hakan Demir von der AG Migration und Vielfalt SPD und Filiz Keküllüoğlu von der AG Bunt-Grün – diskutierten gemeinsam mit Koray Yılmaz-Günay vom Migrationsrat Berlin e.V. und Anke Steuk von der BSR über die Möglichkeiten der Umsetzung der Handlungsempfehlungen.

Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig: Eine diversitätsorientierte Öffnung könne nur gelingen, wenn wir „den Finger in die Wunde legen“. „Unbewusste Prozesse“ in Einstellungsverfahren müssen aufgedeckt werden und die Verwaltung auf ihre „blinden Flecke“ hingewiesen werden. Unabdingbar für diese strukturellen und systemischen Veränderungen: Die Einbindung und der kritische Blick von Expert*innen aus der Zivilgesellschaft.

Mit Blick auf die kommende Legislaturperiode gab es viele wichtige Impulse für eine effektive und strukturelle Verankerung von Diversity und Antidiskriminierung in Personal- und Nachwuchsarbeit. Gemeinsamer Tenor: Mehr Ressourcen, mehr Verbindlichkeit und konsequenter Ausbau von Kompetenzen.

Zum Abschluss stellte Franziska Ruhnau ihr Graphic Recording vor. Sie begleitete die gesamte Veranstaltung und visualisierte die Schwerpunkte der Diskussion. Von „jungen“ Gesetzen über verbindliche Instrumente, Ressourcen und Nachhaltigkeit, Wurzeln und Schnittstellen bis hin zu Gestaltung und Empowerment: All das stellte die Künstlerin graphisch dar!

Wir danken allen Speaker*innen, Zuschauenden und Beteiligten für den produktiven Austausch und wir versprechen: Wir bleiben am Thema dran! Stay tuned!

Für weitere Einblicke in den BQN Dialog, können Sie in die Fotogallerie reinschauen.