Wie kann im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt Diskriminierung ab- und Diversität ausgebaut werden? Akteur*innen aus dem Sozialraum Mitte suchen modellhaft nach Antworten auf diese Fragen. Durch fünf Netzwerktreffen – im Rahmen von Berlin braucht dich! (Bbd!) umgesetzt – lernen die Teilnehmenden, ihre Strukturen besser auf Antidiskriminierung und Diversität auszurichten. Gemeinsam erproben sie ein diskriminierungssensibleres Übergangssystem.
Die Kick-Off-Veranstaltung am 17. Mai war der Startschuss. Hier stellte BQN Berlin den Ansatz und das Angebot vor. Die teilnehmenden Akteur*innen konnten die Inhalte priorisieren: Was beschäftigt sie, was trifft ihre Bedarfe?
Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.
Die Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration, Katarina Niewiedzial, bestärkte die Anwesenden und beleuchtete die Relevanz der Erprobung:
„Für Kinder und Jugendliche ist die Schule ein zentraler Lebensmittelpunkt und ein vertrautes Umfeld. In den Berliner Kiezen arbeiten um die Schulen herum ganz viele verschiedene Akteur*innen, die mit den Jugendlichen und ihren Eltern die Übergangsphase zwischen Schule und Ausbildung begleiten. Die Idee, von der Schule ausgehend, diese Akteur*innen miteinander zu vernetzen ist richtig! Kompetenzen können so gebündelt, Perspektivwechsel erleichtert werden. Es kann hoffentlich gelingen, die Familien der Jugendlichen besser einzubinden und zu informieren. Um Prozesse zu verändern, müssen wir Dinge ausprobieren und neu denken. In einem solchen Modellprojekt können alle Beteiligten gemeinsam miteinander lernen, um im Anschluss aus den positiven Erfahrungen heraus Standards zu entwickeln. Strukturelle Diskriminierung muss auch im Bereich des Übergangs zwischen Schule und beruflicher Anschlusslösung erkannt und durchbrochen werden.”
Safa Semsary, aus dem Leitungsteam von Berlin braucht dich!, betonte den Mehrwert des Modells:
„Das Innovative an dem sozialraumorientierten Ansatz ist nicht unbedingt das gemeinsame Gestalten des Übergangssystems. Das gelingt an vielen Stellen bereits. Es geht vielmehr um die gemeinsame Verantwortungsübernahme und das gegenseitige ‚in Verantwortung ziehen‘ der unterschiedlichen Akteur*innen. Entscheidend wird sein, aus den Systemen heraus den eigenen Beitrag zu einem diskriminierungskritischen Übergang zu identifizieren und entsprechend zu handeln. Irritationen und Lernmomente werden sich immer wieder die Hand geben.“
Drei Netzwerktreffen folgen zwischen Juni 2022 und Februar 2023 mit gezielten fachlichen Impulsen, Möglichkeiten für Austausch- und Transferformate – alles unter dem Leitsatz: „Lernen, Anwenden, Bestärken“ (LAB). Hier können die Akteur*innen aus dem Sozialraum Mitte Kompetenzen und Wissen ausbauen und gleichzeitig Partnerschaften intensivieren.
Eine Konferenz am 17. Mai 2023 bildet den Schlussstein. Alle beteiligten Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Schulen und Berufsorientierung kommen zusammen und werten aus: Wie sieht das Modell für ein offenes Übergangssystem in Mitte aus? Welche Impulse liefert es für teilhabepolitische Strategien in Berlin?
Anmeldung zum 1. LAB 23. Juni 2022, 14.30 – 18.00 Uhr
Anmeldung zum 2. LAB 20. Oktober 2022, 14.30 – 18.00 Uhr
Anmeldung zum 3. LAB 14. Februar 2023, 14.30 – 18.00 Uhr
Anmeldung zur Abschlusskonferenz 17. Mai 2023, 14.30 – 19.00 Uhr