Als integrationspolitische Leitinitiative zielt Berlin braucht dich! darauf ab, die duale Ausbildung für junge Menschen (aus Familien) mit Einwanderungsgeschichte zu öffnen – entsprechend ihrem Anteil in der Stadtbevölkerung. Die Jugendlichen können die Arbeitswelt systematisch und altersgerecht kennenlernen. Barrieren und Diskriminierung werden gezielt abgebaut, z.B. in Auswahl- und Einstellungsverfahren. Die Architektur des Strukturprojekts entspricht einem modernen Übergangssystem von der Schule in die Arbeitswelt: Schulen, Betriebe
und Politik arbeiten als Konsortium zusammen, um jungen Menschen die Türen zu öffnen und dabei neue Wege zu erproben. Werkzeuge sind: stärkende Berufsorientierung, systematische Betriebsbegegnungen und die Sensibilisierung aller Beteiligten für einen offenen und wertschätzenden Umgang miteinander.
Berlin braucht dich! ist die Antwort auf die Ausgrenzung einer großen Gruppe von jungen Berliner:innen, die durch weniger gute soziale Startbedingungen und Diskriminierungserfahrungen geringere Chancen auf eine qualifizierte Ausbildung und entsprechende gesellschaftliche Teilhabe haben. Das Konsortium steht für:
Initiiert und gefördert durch den damaligen Integrationsbeauftragten entwickelt BQN Berlin eine Arbeitgeberkampagne für den öffentlichen Dienst und ab 2009 auch für Betriebe mit Landesbeteiligung. Mit Plakaten und einer Info-Website sollten unter dem Slogan Berlin braucht dich! Jugendliche aus Familien mit Einwanderungsgeschichte motiviert werden, sich mit der Möglichkeit einer betrieblichen Ausbildung beim Land Berlin auseinanderzusetzen.
Damit neben den Jugendlichen, die sich selbst als qualifizierte Anwärter:innen für eine Ausbildung beim Land Berlin einschätzen, auch weitere Bewerber:innen angesprochen werden, sollte die Distanz zwischen ihnen und dem potentiellen Arbeitgeber:innen verringert werden. Ins Zentrum rückte die Bedeutung von Betriebsbegegnungen und ihre zielgruppengerechte Qualität im Rahmen einer systematischen Berufsorientierung. Die Qualifizierte Vierstufigkeit entstand und ein Konsortium als Netzwerk wurde gegründet, in dem auf Grundlage einer abgestimmten Wertschätzungs- und Feedbackkultur zwischen Schulen und Betriebe ein Raum der Annäherung zwischen zwei einander bis dato sehr fremden Welten geschaffen wurde. Im Jahr 2013 traten neben dem Öffentlichen Dienst und den Landesbetrieben auch Unternehmen der Metall und Elektro-Industrie dem Konsortium bei.
Das Pilotvorhaben „Erprobung neuer Zugänge in die Ausbildung“ ergänzt das Berufsorientierungskonzept der Qualifizierten Vierstufigkeit, um den Abbau von Hürden für Jugendliche aus Familien mit Einwanderungsgeschichte, die in den Rekrutierungs- und Auswahlverfahren stecken. In der Pilotphase wurden Vereinbarungen mit 16 Geschäftsführungen von Betrieben mit Landesbeteiligung und zwei Behörden geschlossen, um dort Auswahlverfahren zu verändern und dabei die Leistungen der Bewerber:innen in vorangegangenen Praktika als entscheidendes Kriterium zu etablieren. In den Partnerschulen werden Schüler:innen mit besonderen Leistungen, Neigungen oder Interessen identifiziert und für Pilot-Praktika vorgeschlagen. Durch das Berlin braucht dich! Clubangebot wird interessierten und motivierten Schüler:innen mit „guter Performance“ in den Praktika eine gezielte Orientierung und Unterstützung angeboten, um den Übergang in die Ausbildung kompetent und selbstbewusst zu
schaffen. Von Seiten der beteiligten Betriebe werden Ausbildungsplätze exklusiv für die Berlin braucht dich! Pilotschüler.innen bereitgestellt. Die Ergebnisse des Pilotprojektes werden seit 2019 von einem Expert:innenbeirat, bestehend aus Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Schul- sowie Betriebsvertreter:innen ausgewertet.
Zuerst war Berlin braucht dich! eine Kampagne. Ab 2006 wurden junge Menschen gezielt angesprochen. Die Botschaft: Der öffentliche Dienst in Berlin braucht euch! Bewerbt euch beim Land Berlin! Die Kampagne hatte Erfolg, aber immer noch kamen zu wenig junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Verwaltung an. Deshalb wurde 2010 ein Konsortium gegründet. Neben den Behörden kamen auch Betriebe mit Landesbeteiligung an Bord. Schulen, Behörden und Betriebe arbeiten seither Hand in Hand, um Diskriminierung und Hürden auf dem Weg in gute Ausbildung abzubauen. Dies geschieht nicht nur durch das Angebot hochwertiger Praktika und systematischer Betriebsbegegnungen, sondern vor allem auch durch Arbeit an der eigenen Haltung und Empowerment der Jugendlichen. 2016 wurde der Pilot „Erprobung neuer Zugänge in die Ausbildung“ gestartet. Die beteiligten Betriebe veränderten ihre Einstellungsfahren. Praktika wurden aufgewertet, Einstellungstests abgewertet. Gezielt wurden Jugendliche gestärkt, die den Weg in eine gute Ausbildung nicht allein schafften. Mit Erfolg! Heute arbeitet das Konsortium daran, die gemeinsame Arbeit auf Basis der Erfahrungen auf die nächste Stufe zu heben. Berlin braucht dich! ist mittlerweile viel mehr als nur Betriebsbegegnungen. Einstellungsverfahren werden analysiert mit Blick auf Hürden und Barrieren, Personalmarketing und Akquise werden positiv ausgerichtet auf die Ansprache der Zielgruppe und die Diversity-Kompetenzen aller Beteiligten werden in Workshops und Seminaren erweitert. BQN Berlin berät, unterstützt und motiviert, um den Umgang mit Vielfalt gewinnbringend zu gestalten und die Potenziale zu nutzen.
Promovierter Kommunikationswissenschaftler. Schwerpunkte Kampagnen, Strategien und Konzepte. Leidenschaft für Politik- und Netzwerkarbeit in den Feldern Teilhabe und Diversity.
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Politikwissenschaften und Soziologie (MA) mit den Schwerpunkten Soziale Ungleichheiten, Gender Studies und Integrationspolitik.
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Dipl. Sozialpädagogin, gestaltorientierte Supervisorin mit Schwerpunkten in der Prozessberatung und Moderation von Veränderungsprozessen.
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Historische Urbanistik (MA) mit den Schwerpunkten Stadtgeschichte und Stadtentwicklung Berlins, Soziale Ungleichheiten und Integrations- und Migrationsforschung.
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Organisationsberaterin, Diversitytrainerin mit dem Thema „Diversitätsorientierte Öffnung von Betrieben, Schulen, Unternehmen“
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MA Politische Kommunikation mit den Themen: Betriebliche Bildung, Übergang Schule-Beruf, Jugendbildung, Zugänge zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Einwanderungsgeschichte
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Beratung und Begleitung von Veränderungsprozessen zu Antidiskriminierung, Partizipation und Diversity im Kontext von Bildung und Arbeitsmarkt; Moderation von Dialogveranstaltungen /Podiumsdiskussionen /Gremien.
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Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (MA) mit den Schwerpunkten soziale Ungleichheit, hochqualifizierte Migration und Bildungsaufstieg.
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